„Dieses Anwesen will ich haben!“

Von Anfang an war Lill von der ländlichen Idylle des etwa 5.000 qm großen Fachwerkensembles mit seinem Wohnhaus, zwei Scheunen, diversen Schuppen und Anbauten sowie einem großen, aber völlig zugewachsenen Garten fasziniert. Und bald begann sie davon zu träumen, die „Alte Kelterei“ aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken und daraus eine lebendige Begegnungsstätte von Menschen allen Alters und mit den unterschiedlichsten Interessen zu machen. Als das Grundstück samt Gebäuden 1986 tatsächlich zum Verkauf stand, sah sie die Chance ihres Lebens gekommen und griff zu…
Es folgten arbeitsame Jahre. Mit wenig Eigenkapital, aber reichlich Phantasie wurden mit der Hilfe von Nachbarn und Freunden die zahlreichen Gebäude nach und nach entrümpelt, in Stand gesetzt, aus- oder umgebaut. Der parkartige Garten wurde gerodet und es wurden Blumenrabatte und Gemüsebeete angelegt. Daneben entstanden lauschige Plätzchen, die zum Verweilen einladen. Ein Teil der als Tagungsstätte genutzten Gebäude mit mehreren Versammlungsräumen, Übernachtungsmöglichkeiten mit Bädern sowie eine professionelle Küche wurde modernisiert; den anderen Teil des Hauses bewohnt Lill mit ihrem Lebensgefährten und zwei Katzen. „In der Anfangszeit, führte ich weiter Kinderfreizeiten und Fortbildungsveranstaltungen durch, um Geld für unser Leben und die Renovierungsarbeiten zu verdienen. Daneben zog ich meine Kinder auf und rührte quasi mit der einen Hand im Kochtopf, während ich mit der anderen Zimmer strich,“ beschreibt mir die Eigentümerin der „Alten Kelterei“ diese Zeit lachend.
.